Nach einem Monat hier im "Oriente" von Ecuador fühlen wir uns immer mehr zu Hause. Vom winterkalten Frühlingswetter vor unserer Abreise mussten wir uns zuerst einmal an die schwülheisse Hitze hier gewöhnen. Wir liessen uns verstechen von hunderten von Mücken und tausenden Sandfliegen (Aranillas). Wir haben uns die Beine aufgekratzt, Sonnenbrände mit Aloe Vera gekühlt und unser Darmmikrobiom an die lokalen Organismen angepasst, sprich den Magen auch rückwärts gereinigt.
Schon in den ersten Tagen ergaben sich wundervolle Kontakte mit Menschen, die genau wie wir für den Regenwald brennen und sich für dessen Schutz einsetzen. Wir tauschen uns aus mit Experten für Aufforstung, mit lokalen Biologen, lernen viel über die Pflanzen, das Leben hier, die Chancen und Schwierigkeiten der Region. Wir durften auch schon einige Grundstücke besichtigen und üben uns in den Verhandlungen.
Die administrativen Aufgaben nehmen auch hier viel Zeit in Anspruch. Nur um ein Bankkonto zu eröffnen, braucht es viele Papiere, Unterschriften, Referenzen und Goodwill von der Dame am Schalter. Aber diese erste Hürde haben wir geschafft und nun sind wir dabei, eine Foundation hier in Eduador zu gründen, damit das Projekt Munay Amazonas handlungsfähig wird.
Wir möchten hier ein paar Eindrücke von unserem Alltag mit Euch teilen: Für unseren Waldlernort haben wir schon viele Freunde, Lehrer und Verbündete Familien gefunden. Freddy und Emilia unterrichten die Home-Schooling Community dreimal pro Woche in Zirkusakrobatik. Puka gibt die traditionelle Töpferkunst der Kichwa an unsere Kinder weiter. Wir haben eine kleine Baby-Hündin vor dem Parasitentod gerettet, aufgepäpelt und in unser Herz geschlossen. Nala ist unser jüngstes Familienmitglied. Vorübergehend durften wir in einem architektonischen Bijou aus Bambus wohnen und so auch Kontakte mit Bauherren für diese umweltschonende Bauweise kennenlernen. Ab Juni werden wir aber ausserhalb der lauten und nachts taghellerleuchteten Stadt Tena wohnen.